Am Donnerstag, 18. April 2024 hat der Geschichtsleistungskurs von Herrn Haring im Stadtarchiv Bocholt ein Seminar zum Thema „Bocholt und der Kolonialismus“ mitgemacht. Vorbereitet wurde das Seminar von den Archivaren Herrn Schlaghecken und Herrn Tembrink.
Zu Beginn führten uns Herr Schlaghecken und Herr Tembrink durch die Räumlichkeiten des Stadtarchivs und gaben uns eine Einführung in die Arbeit des städtischen Archivs. Im Anschluss daran arbeiteten die Schülerinnen und Schüler in drei Gruppen an folgenden Themen: a) der wirtschaftliche Kolonialismus, b) der kulturelle Kolonialismus und c) der konfessionelle Kolonialismus.
Die Schülerinnen und Schüler entdeckten in Zeitungen aus dem Jahre 1895 den alltäglichen Rassismus z.B. in Werbeannoncen. Sie erfuhren, dass es Ende des 19. Jahrhunderts in Bocholt ein „Arabisches Café“ gab, in dem der „Hübsche Henry“ aus Indonesien bediente. Darüber hinaus wurde den Schülern in Verordnungen aus dem Jahr 1810 deutlich, dass der Kolonialismus schon sehr früh eine Rolle auch für Bocholt spielte, da in dieser Zeit Baumwolle aus Afrika bezogen wurde. Diese war wichtig für die Bocholter Textilindustrie. Zum „Konfessionellen Kolonialismus“ arbeiteten die Schülerinnen und Schüler Informationen z.B. zu Pater Arnold Janssen und den Steyler Missionaren heraus.
Die Beschäftigung mit den Originalquellen war spannend, aber auch anstrengend, da handschriftliche Quellen für uns heute kaum oder nur mit Mühe und viel Übung lesbar sind.
Am Ende präsentierten die einzelnen Gruppen ihre Ergebnisse.
Insgesamt war das Seminar eine sehr lohnende Veranstaltung, da die Schülerinnen und Schüler erfahren haben, dass die Geschichte des Imperialismus bzw. Kolonialismus auch hier in Bocholt stattgefunden hat.